Tag Tagebuch

29. September 2002

Liebe Gemeinde, heute hieß es zum ersten Mal Abschied nehmen. Wir möchten uns hier noch einmal beim Team des SKMH für die sehr freundliche Aufnahme und Unterstützung bedanken. Schweren Herzens machten wir uns, nachdem wir mit Christa noch einen letzen Tee tranken, auf den Heimweg. Wie so oft in den letzten Wochen saßen wir nachdenklich vor dem Internetcafe. Es geht auf das Ende zu, und morgen haben wir noch einiges vor. Die leicht schwermütigen Jungs in Nepal.



30. September 2002

Los geht’s, auf zum Nursing - College, denn heute sollte noch gearbeitet werden. Wie schon oft gab es ein kurzes Chaos, und danach ging alles seinen Gang. Wir erfuhren von den Ausbildenden u.a., daß in der nepalischen Pflege andere Schwerpunkte gesetzt werden, als in europäischen Ländern. Zudem zeigte man uns sämtliche Räumlichkeiten dieser privaten Einrichtung (die Ausbildung kostet hier 100000 Rupees für drei Jahre). Im Demonstrationsraum meinte Joerch, alles erinnere ihn an seine Ausbildung im ehrwürdigen Marienhospital in Gelsenkirchen. Daraufhin enwickelte Matthes noch größeren Eifer beim Ablichten und murmelte nur noch “Respekt, Respekt.” Aber dies war für heute noch nicht alles. Die Kuhltur rief, und wir eilten nach Patan. Dort gab es noch zwei Stupa, die unbedingt in unser kulturelles Projekt aufgenommen werden mußten. Es handelt sich hier um die insgesamt vier Stupa, die einen uralten heiligen Bezirk begrenzen. Man vermutet einen fünfte im Zentrum dieses Quadrats. Am Abend kam noch KP vorbei, und der Abend endete gemütlich auf der Dachterrasse. Morgen: Letzter “Arbeitstag”. Nur noch zweimal Schlafen… Kuhte Nacht



01. Oktober 2002

Moin moin, heute ist unser letzter “Arbeitstag” in Nepal. Auf unserer Liste stand noch ein Besuch im Bir-Hospital, in dem auch Olli und Anja gearbeitet haben. Aber erstmal musste ein frischgepresster Saft zur Stärkung her. Doch das reichte uns noch nicht, und so sind wir nach Fire and Ice, der besten Pizzeria in Nepal gefahren, um die letzten Rupees sinnvoll anzulegen. Die Stippvisite im größten staatlichen Krankenhaus Nepals (450 Betten) konnte folgen. Die Eindrücke haben uns ähnlich getroffen wie im Altenheim von Pashupatinath, nur im umgekehrten Sinne. Wir konnten diese auf unserer Tour (auch ohne Erlaubnis) recht gut per Foto festhalten. Nach diesen erschreckenden Bildern folgte wieder Kuhltur. Es stand eine kleine, versteckte Stupa direkt neben dem Hospital auf dem Programm. Die letzte im Rahmen unseres kulturellen Projekts. Zum Abschluss gab es ein kühles blondes in der Bakery, und einen letzten Spaziergang über den Durbar. Morgen heißt es Koffer packen und Zimmer aufräumen. Da werden Jörch und Matthes noch einiges zu tun haben. Ihr werdets erleben… …bis dahin!



02. Oktober 2002

Bonjour, heute ist unser letzter ganzer Tag in Nepal. Es standen lediglich kleine Pflichtübungen auf dem Programm, wie z.B. bei der Botschaft Tschüß sagen, CD`s brennen (hat nicht geklappt, versucht mal in einem überlasteten 10Mbit Netzwerk 1.2 GB zu kopieren), Koffer packen und Zimmer aufräumen. Durch Hillary`s Abreise wußten wir, daß jeder 1.100 Rupees Flughafensteuern zahlen muß, und so hatten wir den Betrag bereits zurückgelegt… Ein Glück, denn das letzte Geld geht besonders schnell weg… Den Nachmittag über haben wir faul in der Sonne gelegen, und anschließend für den Abschlußabend (auf der Dachterrasse) mit Navin und KP bei unserer San-Miguel-Connection eingekauft. Morgen müßen wir um 6.00 Uhr am Flughafen sein… bye bye Nepal… Wenn alles klappt, landet unser Flug (QR 027) um 18.50 Uhr MEZ in Frankfurt. Schon jetzt möchten wir uns für eure rege Anteilnahme und moralische Unterstützung bedanken… Morgen gibt`s dann die vorläufig letzte Seite, natürlich mit Fotos und Tagebucheintrag…



03.-05. Oktober 2002

Au weh… Wir sind um 5.00 Uhr aufgestanden, haben uns kurz gewaschen, angekleidet, und sind dann zum Flughafen Kathmandu aufgebrochen. Dort folgte das übliche Warten und der Papierkram zur Ausreise. Bei der Sicherheitsdurchsuchung wurden uns sämtliche Feuerzeuge abgenommen (die Beamten hatten wohl noch keine), die spitzen Schraubenzieher durften wir behalten (hatten die Beamten schon :) ). Und so saßen wir schließlich im Gate-Warteraum, und wollten in unseren Flieger einsteigen, aber da war keiner. Außerdem gab es die bekannte Ausrede mit dem Hubschrauber, ihr wißt ja noch (der Moutainflight). Nun lernten wir den für Nepali dehnbaren Begriff Zeit kennen. Aus 3-4 Stunden wurden erst einmal 6. Also Frühstück im Hotel, und abhängen. Endlich hatte Quatar-Airways unseren Flieger aus Indien zurückgeholt. Die haben den einfach nach Benares geschickt. Mit lockeren 6 1/2 Stunden Verspätung ging es nach Doha. Unser Anschlußflieger war natürlich pünktlich in Doha gestartet. Aber es gab angeblich so viele Möglichkeiten über Nacht nach Frankfurt zu gelangen. In Doha gab es natürlich keine Plätze in der Nachtmaschine. Aber wir waren froh in der Zivilisation zu sein. In Doha zu sitzen heißt, in einem Hotel der oberen Klasase zu übernachten. Diesmal allerdings eine Klasse schlechter als auf dem Hinflug, denn wir waren mehr als nur drei Bleichgesichter. Aber egal. Der Hammer war, daß wir auf dem Zimmer via Fernseher Internet hatten, und so allen Bescheid sagen konnten, daß wir einen Tag Verspätung haben werden. Unser Flieger sollte am Freitag um 12:15 Uhr starten. Aber wir saßen noch nicht drin. Nach dem Frühstück auf zum Airport. Im Raucherraum bei ein paar Dosen Fosters erlebten wir das Übliche: “Flight QR 003 (unserer) is delayed”. Oh No!. Damit war unser Flieger in München, wir sollten nämlich über München nach Frankfurt, auch schon wieder weg. Nun spielten sich dramatische Szenen am Schalter von Quatar ab. Eine junge Holländerin hatte plötzlich kein Ticket kehr. Der nette Herr am Schalter hatte es zerrissen, da er alles im Griff hatte. Hatte er nicht. Wir haben die Dame mit Bier und Zigarretten moralisch unterstützt, und bis 20 Min vor Abflug mit ihr ausgeharrt. Welch Wunder, beim Abflug saß sie dann doch in der zweiten Reihe. Im Flieger, uns war inzwischen alles egal, wir hätten die Nacht auch auf der Wies’n in München verbracht, sind wir über die alkoholischen Vorräte der muslimischen Linie hergefallen. Aber plötzlich, alles wird Gutsch, stand in München eine Lufthansa-Maschine, die uns mit einer Stunde Verspätung nach Frankfurt flog. Jiiippiieeee!!!!!!! Tatsächlich, der nächste Halt hieß Frankfurt. So, endlich zu Hause, oder fast… Uwe wurde abgeholt, pünktlich, Jörch und Matthes mußten noch etwas warten, da Jörchs’ Vater der Meinung war, das klappt alles sowieso nicht so wie geplant,

“Die kommen bestimmt in D-dorf oder Köln herunter”.

Neee sind sie nicht. So mußten die Jungs sich die Zeit mit Pilspumpen vertreiben. Aber wir sind zu Hause. Dies soll fürs erste der letzte Eintrag sein. Macht`s Gutsch ! Wir mächten uns bei Euch allen bedanken, die ihr dieses Tagebuch knapp 7 Wochen verfolgt habt. Uns hat es (wie Euch) sehr viel Spaß gemacht…. und danke an alle, die sich ins Gästebuch eingetragen haben. Ihr habt uns moralische Unterstützung gegeben. ENDE DER DURCHSAGE!