Tag Tagebuch
14. September 2002
Hallo, hier spricht Edgar Wallace… Heute wurd`s gruselig, denn die Opferstätte der Göttin Kali, der Eingang zum Reich der Dämonen, und die legendäre Chobar-Schlucht wurden von uns aufgesucht. Glücklicherweise sind wir mittlerweile mit etlichen Schutzmantras ausgestattet, und hatten ’nen sehr entspannten Taxi-Fahrer. (Mehr dazu in unserer Nepal-Foto-Love-Story.) Uwe konnte uns bei dem neuen Abenteuer leider nicht begleiten, da er genug mit der Rache Shivas zu kämpfen hatte. Später gab es einen weiteren netten Abend mit Navins family, und Bohneneintop wie bei Muttern. Danke an Mama Mira! Apropos Familie: Navin hat sich über die Komplimente aus Gelsenkirchen sehr gefreut, und sendet viele liebe Grüße zurück. Special greetings an Kalle: Jung, halt die Ohren steif!!!
15. September 2002
Holy Sunday… Nachdem wir heute morgen mit ernsthaften technischen Problemen konfrontiert wurden (wir haben www.wir-in-nepal.de gerettet!), haben wir den Rest des Sonntags gewohnt gemütlich angehen lassen. Vor allen Dingen hieß es heute einkaufen, denn morgen ist Mao-Day. Ganz Nepal streikt auf Anweisung der Maoisten. Hillary und Matthes mussten noch losziehen, um “Panoramen by night” zu schiessen. Sie kamen erst spät nach Hause (20:30 Uhr), und Navin hatte schon Vishnu in einem kleinen Ritual um ihre sichere Rückkehr gebeten. Trotzdem: Uns geht’s gut, und weiter… Da ja morgen (Montag) alles geschloßen ist, nutzten wir diesen Tag zum richtig lange Ausschlafen… Kuhte Nacht.
16. September 2002
ON STRIKE !! Zur Sonne zur Freiheit, Genossen. Wie ihr wahrscheinlich schon gemerkt habt, gab es keine neue Seite. Wir hatten tatsächlich die Chance, daß ultimative Druckmittel der arbeitenden Klasse, den Generalstreik eines ganzen Landes, zu erleben. Alles stand still, und es gab sozusagen nur eine “Emergencyversorgung”. Das Erscheinen der Seiten (So. und Mo.) war durch “Hamsterkäufe” erweiterte Vorräte gesichert. Also sind wir zu Hause geblieben und haben unsere 3D-Photofähigkeiten erprobt; was nicht heißen soll, daß wir den Streik nicht verstehen. Ehrlich ins Grübeln kamen wir, als uns Navin erzählte, die Rettung Nepals läge in der Kolonialisierung durch die BRD oder eines anderen europäischen Landes (Hauptsache: nicht Amerika), oder einer autokratischen Monarchie. Mit solidarischem Gruß und “Mensch” (Herbert Grönemeyer) im Hintergrund, Gruß und Kuhss, die Jungs
17. September 2002
Guten Morgen !! Wir hatten etwas vor, und so hat uns Uwe zeitig geweckt. Wir fuhren im “Auftrag der Stupa” nach Patan (Lalitpur). Hillary und Mennfield haben auf dem Durbar Square Panoramen geschossen, und Jörch und Uwe haben tatsächlich einen maßgeschneiderten Anzug in Auftrag gegeben. Übrigens gab es doch wirklich Leute, die sich darüber gewundert haben, daß gestern kein Taxi fuhr. So stand es heute in der Zeitung. Der Abend ging wie immer nach einem wirklich leckeren Abendessen in Arbeit über. :-) Morgen haben wir einen Termin bei Fr. Dr. Schrettenbrunner vom “GTZ Health Sector Support Programme”, die sich über das Gästebuch bei uns gemeldet hat. Also früh aus den “Federn” ist angesagt. Bis gleich….
18. September 2002
Regen! Der Monsun hatte uns wieder, und wir eilten per Taxi zu einem Termin mit Frau Dr. Schrettenbrunner ( ihr erinnert euch ans Gästebuch ). Leider landeten wir nur in der “Nähe” des Department of Health. Nach einer interessanten Fragestunde, und Uwes’ eigenwilliger Interpretation der Bedeutung “down the road” als “bergab” (ab im Kathmandutal!) und dem Studium des Telefonbuchs, erreichten wir die Zentrale der GTZ. Die GTZ wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit “gesponsort”. Nach einer Stunde Warten und einem interessanten Gespräch mit Ramji Dhakal trafen wir auf Frau Dr. Schrettenbrunner und erfuhren einiges über statistische Daten (Gruß an H. Mayer), Präsentation von Ergebnissen und der bilateralen Zusammenarbeit mit der nepalischen Regierung. Da wir in Nepal nicht praktisch Arbeiten, mussten wir den Vorwurf der widersprüchlichen und ausbeuterischen Informationssammlung gegenüber Frau Dr. Schrettenbrunner und ihrer Mitarbeiterin erst entkräften. Danach ging es in die Stadt, wo bereits die Vorbereitung zum Indra Jatra liefen. Mehr dazu am Samstag. Morgen geht es u. A. nochmal zur Schamanin, denn unser “Heilwasser” ist bereits leer. Bis dahin, schlaft kuht…