22. September 2002

Auf geht’s Buam! Nach einer erholsamen Nacht in den vorzüglichen Betten der Gästehäuser im SKMH sind wir diesmal früh nach Naldum aufgebrochen. Zum Glück schien zwar die Sonne nicht, dafür regnete es in Strömen, und wir mußten ja in Sankhu noch einen Träger finden. Uns war nach der letzten Erfahrung des Aufstiegs bewußt, daß wir die 15 Kg Geschenke für die Kinder unmöglich selbst auf den Berg tragen können. Also haben wir unter Bevölkerung an Sankhus’ Bushaltestelle nachgefragt. Nach anfänglichem Gelächter fand sich doch ein junger Mann, der bereit war das Gepäck nach Naldum zu tragen. (wir haben ihn dafür reichlich entlohnt) Da der Träger auch zwischenzeitlich Uwes’ Rucksack trug, war er es auch, der nach 2 1/2 h Aufstieg den Triumpfschrei “Kattike!!” ausstieß. Die erste Etappe war geschafft. Beim Abstieg zum Health-Post kam uns bald schon der nepalische Michel aus Lönneberger, Ganesh, entgegen. Am Post haben wir dann erst einmal Ganesh’ Familie und das Hausmeisterehepaar mit Gaben eingedeckt. Zum Schulschluß hat Ganesh dann die Kinder des Dorfes zusammengetrommelt, und wir haben in insgesamt 5 Etappen (die Abendschule eingeschlossen) Weihnachtsmänner gespielt. Den Kindern von Naldum muß dieser Tag wie Weihnachten, Neujahr, Geburtstag und Ostern zugleich vorgekommen sein. Innerhalb kürzester Zeit waren wir von Hundert glücklichen Kinderaugen umringt. Am Nachmittag lernten wir noch eine Variation von “Fangenspielen” kennen. Das besondere an diesem Spiel, wir haben die Regeln nicht wirklich verstanden, war, daß die Spieler unter lauten “Tutututututu-Rufen” versuchten den Gegner in den Schwitzkasten zu nehmen und auf der eigenen Spielhälfte festzuhalten. Wir haben die Chance genutzt und das alte Spiel “Bockspringen” in Nepal eingeführt. Übrigens: Frisbee-Spielen war ebenfalls der Renner, leider hielten die gespendeten Scheiben dem Spieltrieb eines Ganesh nicht lange stand und zerbrachen bereits nach kurzer Zeit. Nachdem wir bewirtet wurden, und einen herrlichen Sonnenuntergang genießen konnten, hat Uwe wieder etwas Deutsch unterrichtet, alle haben getanzt und gesungen, und zum Abschluß gab es noch eine Geschenkerund in Zweierreihen, um alle zu erreichen. Nach einer etwas unruhigen Nacht (wir haben noch die Haut eines Gürteltiers gesehen), und paranoiden Gedanken über merkwüedige Tiere und Geräusche brachen wir mit dem Sonnenaufgang zurück nach Sankhu auf. Der Aufstieg nach Kattike hat Hillary bis an seine Belastungsgrenze gebracht, so daß er in Kattike körperlich und geistig am Ende war. Aber die White Peaks auf dem Weg und die Cola in Kattike weckten seine Lebensgeister wieder. Durch Wolken und anschließenden Sonnenschein erreichten wir in Rekordzeit das SKMH, wo wir uns erst einmal in den Betten ausruhten, und nach einem leckeren Mittagessen nach Kathmandu fuhren. Wir waren ja schließlich zum Reibekuchenbacken bei KP verabredet. Für Hillary war dieser Tag, so meinte er, das beeindruckenste das er in seinem Leben je erlebt hat. Wir können uns hier nur anschließen. Bis bald, hier hat das Spenden wirklich Sinn und Spaß gemacht. Danke an an die Spender: