Tag Fotos
Erster Arbeitstag ?!
Heute waren wir wieder im SKMH, um uns mit dem Staff-Manager des SMKN-College zu treffen. Da dieser aber kurzfristig abgesagt hatte, bemühte sich Christa, weitere Kontakte zu Pflegeeinrichtungen für uns herzustellen.
Thomas und Kerstin arbeiten mit einem Patienten. Nach vier Monaten Aufenthalt befindet sich Thomas in seiner letzten Arbeitswoche.
Er behandelt diesen Patienten auch mit Tigerbalsam.
Andreas trafen wir heute in Arbeitskleidung. Die Kopfbedeckung wurde im SKMH entworfen und geschneidert.
Andreas’ nächster Patient steht schon in OP-Kleidung und Gummistiefeln an der abgeschabten roten Linie, der OP-Schleuse.
Punja berichtete über seine Ausbildung zum CMA (Community Medical Assistent)…..
…und darüber, daß die Regierung vor einigen Jahren Männern den Zutritt zu den Nursing Colleges verboten hat.
Rasa beschrieb den Alltag, bemängelte ihre bisherige praktische Ausbildung…..
….und erinnerte an Florence Nightingale.
Insa schilderte, nach 1 1/2 Wochen Schwesterndasein vor Ort, ihre Eindrücke von der Arbeit im nepalischen Team. Dies war unser letztes Interview für heute.
Vor dem Hausputz gab es zu Hause erstmal Vitamine,…..
…denn mittlerweile sind wir alle drei erkältet…
Von Ida haben wir das Staubsaugerset erhalten…
Frisch frisiert beim Dinner. Übrigens gibt es in unserer Gastfamilie meist vegetarische Kost, viel Reis und Gemüse, gewürzt mit Curry, Massalla, Ingwer und Knoblauch. Uns schmeckt es sehr gut !
Dieses Foto haben wir auf gut Glück geschossen, denn abends, beim erstellen der neuen Internetseite, ist der Strom ausgefallen. Zappenduster…..(ritsch ratsch ritsch ratsch… mit der Dynamotaschenlampe wollte Matthes unbedingt aus dem Kuhlturführer vorlesen….)
Pashupatinath
Jörch hat nach x Versuchen endlich Kontakt zum SKM-Nursing-College. Für morgen wurde ein Treffen verabredet.
Während Uwe, geschwächt durch Kopfschmerzen und den ersten dicken Schnupfen, eine Auszeit nehmen musste…
…haben Jörch und Matthes die Zeit zum shoppen genutzt. Danach wollten sie aber auch noch Kuhltur….also auf nach Pashupatinath.
Der Kailash-Hügel ist nach dem heiligen Berg Kailash benannt. Hier wird von Historikern die Stätte einer alten Königsburg vermutet.
Reste der alten Steinsäulen wurden in das Fundament der Treppenanlage eingebaut.
Man erzählt über die Affen, die die Anlage bevölkern, sie seien diebische Biester. Das können wir nicht bestätigen…
Wenn man die Treppe heruntersteigt, gelangt man zum heiligen Bagmati-River.
Hier befindet sich der heiligste Hindu-Schrein Nepals, der Pashupatinath-Tempel. Der Tempel ist für Nicht-Hindus nicht zugängig, und darf auch nicht abgelichtet werden. Links am Bildrand seht ihr ein Stückchen davon (weißes Gebäude).
Außerdem ist hier am Flußufer die Toten-Verbrennungsstätte. Die Zeremonie der Totenverbrennung verspricht die Befreiung vom Kreislauf der Wiedergeburt.
Die Totenrituale werden vom ältesten Sohn durchgeführt. Die Verstorbenen werden am Ufer aufgebahrt, da sie dort symbolisch den letzten Schluck Wasser trinken. Anwesend sind nur die männlichen Angehörigen, die Frauen bleiben zu Hause, und weinen.
Es handelt sich um ein öffentliches, heiliges Ritual.
Am Ende der Zeremonie wird die Asche der heiligen Bagmati übergeben. Die Bagmati mündet in den Ganges, dem heiligsten Fluß der Hindus.
Auf der anderen Uferseite sitzten die Touristen, und gaffen…. Zugegeben, wir ja auch…
Hier trifft man auf viele Sadhus. Einige von ihnen werden nachts versuchen, die noch existente Energie der Toten in sich aufzunehmen, wie uns berichtet wurde.
Abseits treffen wir auf Einheimische beim Gesellschaftsspiel.
Das Gelände, speziell die Treppe, wird auch von Teak Won Do Schülern als Trainingsplatz genutz.
Die Jungs und Mädels haben so einiges drauf, und wir hoffen, ihnen nicht schlecht gelaunt in einer dunklen Gasse zu begegnen.
Wie fast überall, wo sich Touristen aufhalten, trifft man auch hier auf fliegende Händler(innen).
SKM-Hospital in Salambutar / Sankhu
Unser heutiger Weg führte uns ins ca. 20km entfehrnte Sankhu, zum Sushma Koirala Memorial-Hospital. Hier arbeitet unsere wichtigste Kontaktperson Christa Drigalla. Das hieß für uns: Raus aus der Großstadt.
Am Telefon haben wir von Christa erfahren, daß die Straße nach Sankhu durch einen Erdrutsch blockiert sei. Und tatsächlich, einen Kilometer vor Sankhu staute sich der Verkehr, ein Durchkommen für Autos war unmöglich.
Wir mussten also wohl oder übel aus dem Taxi raus, und zu Fuß weiter. An der “Unglücksstelle” wurde fleißig gearbeitet….
….ihr seht, was der Monsun so anstellt….
Beim Überqueren der Bäume-Erde-Wasser-Blockade ist Mennfield erst mal bis zu den Knien im Matsch versackt… er, und alle Anwesenden, nahmen es mit Humor.
…er konnte sogar noch zwei Fotos machen….
…bis ihm dann vom Barfußlaufen die Sohlen brannten !
Endlich erreichen wir das SKM, denn Matthes brennt (im wahrsten Sinne des Wortes) darauf, seine Schuhe auszuwaschen.
Wir wurden freundlich von Christa und den Mitarbeitern begrüßt.
Das SKM besteht aus mehreren kleinen Gebäuden, und wird zZ. ausgebaut. Hier werden häufig Patienten nach schweren Verbrennungen behandelt, aber auch kleinere Eingriffe und ambulante chirurgische Versorgungen vorgenommen. Als typisch Brandverletzte beschrieb uns Christa die kochende Hausfrau am manipulierten Kerosinherd.
Hier seht ihr den Gästetrakt mit der “Kantine”.
Auf dem Balkon der Physiotherapie trafen wir auf Bim, den Physiotherapeuten.
Dies ist die erste und (wahrscheinlich) einzige Telefonzelle in ganz Nepal.
Am Brunnen im Innenhof weißt Christa uns auf die Hygiene-“Piktogramme” hin.
Der kleine (gestiftete) Tempel am Eingang wurde von Mitarbeitern und Patienten genauso angenommen wie die Telefonzelle.
Das Gebäude (eingeschossig), in dem sich die Zimmer der Patienten befinden
Die 3-4 Bettzimmer sind sauber und aufgeräumt.
Das Dienstzimmer kommt uns bekannt vor.
Dieser Seminarraum dient u.a. der innerbetrieblichen Fort- und Weiterbildung. Christa wünscht sich eine engere Zusammarbeit mit dem Nepal Medical College, denn dieser Raum eignet sich gut für spezielle Vorlesungen der plastischen Chirurgie.
Im derzeitigen Aufwachraum werden oft junge und sehr junge Patienten betreut.
Im (alten) großen OP-Raum befindet sich bereits die Lampe für den neuen Saal. Dann wird es auch richtige OP-Schleusen geben.
Im kleinen OP-Raum werden die kleineren Eingriffe unter Lokalanästhesie durchgeführt
Zahnärztlicher Behandlungsraum
Nach dem Rundgang haben wir in der “Kantine” gegessen….
…von hier hat man eine wunderschöne Aussicht.
Diese Flußbiegung entstand erst kürzlich, nach dem letzten Hochwasser (wie man an den Resten der Brücke erkennen kann).
Auf der Terrasse haben wir die derzeitigen deutschen Refugees Anderas, Simone, Kerstin und Insa kennengelernt.
Auf unserem Rückweg war die Straße bereits geräumt, und wir sind gut wieder in Kathmandu angekommen…. bis morgen…
Bhaktapur
Bei Sonnenschein erreichten wir Bhaktapur mit dem Taxi, und wunderten uns über die Preiserhöhung der “Kurtaxe” von 5 US-Dollar (laut Reiseführer) auf 10$. Auf dem Schild seht ihr ein Beispiel für das Kastensystem ;-) .
Wow… die Kurtaxe hat sich gelohnt (und ist eine ganze Woche gültig).
Bhaktapur liegt an der alten Handelsstraße nach Tibet, und hat den Bauboom des Kathmandu-Tals durch eine kontrollierte Stadtentwicklung bisher am besten widerstanden.
Ihre Wurzeln beginnen im 3.Jhrd n.C.
Hier wurden übrigens auch einige Szenen aus dem Film “Little Buddha” gedreht…..
….uns wurde klar, warum…..aber seht einfach selbst….
Hier werden die Götter Kali und Shiva verehrt.
Dann haben wir uns entschlossen, die ländliche Umgebung zu erkunden….
…die genauso interessant war, wie die Innenstadt…
Durch einen 12km langen unterirdischen Tunnel werden die vielen Wasserbecken gespeist.
Endlich im Grünen (ohne Heuschnupfen), fern von anderen Touristen.
Hier wird Reisstroh trocken gelagert…
…dieser Herr hat`s (anscheinend) geschafft… das mit der Erleuchtung…
Die Bevölkerung besteht fast ausschließlich aus Hindus, anders als in Kathmandu oder Patan.
Das Siddhi Memorial Hospital besteht seit 1997 und wird gerade vergrößert.
Der Pfau ist das Reittier von einem der Söhne Vishnu’s.
Auf dem Rückweg haben wir Olli und Anja getroffen. Die beiden übernachten heute (für 2 Dollar) in Bhaktapur.
Pipi machen, Zähne putzen, ab in Bett… (alte Ruhrpottweisheit)
[ Don`t support thieves, use Selbstauslöser… :)
Morgen wollen wir dann zu Christa Drigalla, um mit dem Krankenwagen mitzufahren. Man hat uns direkt gesagt, wir sollen alles vergessen, was wir als Rettungssanitäter gelernt haben. Wir sind schwer gespannt, und werden euch morgen alles berichten…. bis dahin….
Durbar Square / Kathmandu
Unser Programm für heute….Kultur! Wir sind gegen 10.00 Uhr zu Fuß in Richtung Durbar Square gelaufen.
Vorbei am Bagmati-River… und das war schon falsch, wir hätten an der Kreuzung vorher rechts abbiegen müssen…
Egal, Kathmandu ist ein riesiges Museum, und das war unser Zwischenstop….
….ein sehr schöner Vishnu-Tempel.
Matthes lässt sofort die Glocken läuten….
Trotzdem wollten wir ja eigendlich zum Durbar Square, und so haben wir dann doch wieder auf ein Taxi zurückgreifen müssen.
Vor dem Durbar Square wurden wir mit Musik empfangen.
..ein Mädchen lachte uns entgegen….
…und Hebbert G. saß am Kiosk ;-)
Auch eine kleine Stupa konnten wir studieren.
Der Durbar Square mit seiner Fülle an Sehenswürdigkeiten ist die größte Palastanlage Nepals.
Die prachtvollen Gebäude sollen die Idee des Glanzes der ehemaligen nepalischen Residenz vermitteln.
Die Größe und Vielfalt fordert eine eigene Wanderung.
Nicht nur die Gebäude an sich, sondern gerade die kleinen detailreichen Verzierungen sind sehr beeindruckend.
Anhand der Tiere, die als Skulptur den Tempeleingang bewachen, kann man den Tempelgott erkennen, da es sich (auch) um sein Reittier handelt. Dies ist ein Kali-Tempel, da sie auf einem Tiger reitet. Kali, die weibliche Göttin des Bösen für die Bösen, wird neben Vishnu am häufigsten veehrt. Warum Kali? Erklärt wurde es uns damit, daß Kali mächtig und weiblich sei, und durch Gebete und Opfergaben wohlwollend gestimmt werden wolle. .. Und was ist das Schlimmste was ein Hindu kennt? Eine mächtige, sehr, sehr böse Frau!!
Neben den Tempelanlagen wimmelt es von Kleinhändlern.
Dies ist auch ein beliebter Platz für Taschendiebe, wie wir beobachten konnten. Gut, daß Jörch (im Verhältnis zu den Nepali) sehr groß ist.
Wairabh, die Reinkarnation von Kali. Im Gegensatz zu Kali ist er nur böse.
[ Mennfield`s prayer (ach ja, habt ihr Mennfield schon gefunden?)
Häufig treffen wir auf Sadhus (heilige Männer)….
….sie tragen unterschiedlichste Gewänder…
…doch ihre heiligen Handlungen sind nicht kostenlos….
….sollen aber Glück bringen, und das können wir ja gut gebrauchen.
[caption id=“attachment_391” align=“aligncenter” width=“450” caption=“Heute: Affen”]
Zurück sind wir zu dritt in einem Tuk Tuk gefahren. Unter der Verkleidung befindet sich ein Motorroller mit Anhänger (in dem man sitzt). Tuk Tuks kosten nur halb so viel wie Taxis, haben keine Stoßdämpfer, keine Knautschzone, und machen bei diesem Verkehr richtig Laune.
Zu Hause angekommen haben wir die Familie von Navin`s Frau kennengelernt. Besser gesagt nur die Frauen…
…denn heute, zum Abschluß des Jahrestages, werden die vier Brüder nur von den Ehefrauen geehrt. Dabei sind die anderen weiblichen Familienmitglieder anwesend. Vor dem Fest hat Jörch aber erstmal die Fotos von gestern gezeigt.
Das ist Ida, Navin`s Tochter. Sie ist in der neunten Klasse, spricht sehr gut englisch und dolmetscht zwischen den älteren Familienmitgliedern, die sich rege mit uns unterhalten haben.
Dies sind die Gaben. Die vier Ehefrauen beschenken während der Zeremonie jeden der vier Brüder.
Im Gegensatz zu gestern gibt es heute wieder rote Reispunkte.
Die Männer bekommen einen Punkt auf die Stirn und auf die rechte Schläfe, die Frauen auf die Stirn und auf die linke Schläfe, alle anderen Anwesenden nur einen auf die Stirn.
Seit dem Tod des Vaters durften die Brüder keinen Alkohol trinken. Mit einem Reinigungsrituals im Rahmen der Zeremonie endete die Abstinenz mit 70%igem Brandy. Den gab`s anschließend auch für die anderen Gäste (und uns).
Nachdem auch wir die Reispunkte auf der Stirn empfangen haben, gab es (wieder) ein Festmahl mit Fisch und Hühnchenfleisch.
KP hat mit uns getrunken und gegessen, und dabei die Grundzüge des hinduistischen Glaubens aus seiner Sicht beschrieben. Mit diesem Mahl endete der Tag… morgen geht`s dann auf nach Bhaktapur… bis dahin, Namaste.