Tag Fotos
Blutegel und Lagerfeuer
Namaste allerseits, heute haben wir etwas länger geschlafen, und uns erstmal in unserem neuen Lieblingsrestaurant Nanglo ausgiebig gestärkt.
Danach ging es zum SKMH, wo uns Andreas, Kerstin und Christa empfangen…
…und stolz den neuen OP-Trakt gezeigt haben.
Dies ist der Bhaktapur-Saal, der so heißt, weil er in Richtung Bhaktapur steht.
Ikea in Nepal, hier schraubt der Chefarzt noch selber…
Auch die neuen sanitären Einrichtungen stehen schon…
..während dem Steriraum noch der letzte Schliff verpasst wurde.
Andreas zeigte uns das neue Labor. Alle Materialien seien problemlos durch den Zoll gekommen. Es gibt noch Wunder… ;-)
Dann haben wir den überfälligen Ausflug zum Fluß vor der Kantine gemacht, und die Reste der vom Monsun weggespülten Brücke bestiegen.
Mit hochgekrempelten Hosenbeinen wagten wir uns in den Fluß…
“Sollen wir da wirklich rein ?… ist das nicht kalt ?…”
… aber die Strömung zog einem fast die Beine weg.
Dafür hat man von hier einen schönen Ausblick auf die Anlage des SKMH.
Wieder scharten sich Kinder um Jörch herum, die das seltsame Verhalten der noch seltsameren weißen Männer beobachten wollten.
Plötzlich ein Ruf: “Jungs, habt ihr kein Zuhause ?!…Das kann doch wohl nicht Warstein..!” Thomas, der auf Trekkingtour vermutete (ehemalige) Physiotherapeut kam über den Fluß.
Welch eine Überraschung. Leider blieb Thomas nicht lange, da er sich lediglich auf der Durchreise nach Kathmandu befand, und hier noch letzte Geschenke abgeben wollte (Gitarre für Patientenkind).
So sieht ein Fuß nach der Mahlzeit eines Blutegels aus. Jörch haben die Biester sehr gemocht, und direkt zu viert zugeschlagen…
Blutend machten wir uns auf den Rückweg. (Zur Beruhigung: Blutegelbisse tun nicht weh, sind nicht infektiös, sonder (im Gegenteil) eigendlich gesund. Blutet nur wie Sau, weil eine heparinähnliche Substanz in die Wunde abgegeben wird.)
Das erste Haus der Dorfes, direkt neben dem Hospital.
Und das hier ist Christas Haus.
Neben dem Abschied gab es auch noch Arbeit, denn wir haben uns bereiterklärt, die Webpräsenz des SKMH zu überarbeiten, und auch in Zukunft zu warten. Mit Andreas sind wir Strukturen und Designs durchgegangen.
Andreas` Tochter Jantje hat uns anschließend in ein kleines Waldstück geführt…
…in dem wir kleine Stöcker für Stockbrote geschnitten haben.
Uwe hat mit Kerstin dann das Feuer entfacht…
…und Andreas testete inzwischen die Konsistenz des Stockbrotteigs. Der Chefarzt war zufrieden, …
…und so konnten wir uns austoben…
Am Lagerfeuer gab es Romantik pur, und eine Art Reflektion unserer Erlebnisse in Nepal mit Christa und Lilo.
Die alterschwache Eckbank, die lange Zeit als Pausenbank auf dem OP-Dach fungierte, hat uns gut gewärmt. Danach ging`s bei Grillenzirpen und Flußwasserrauschen in unsere weichen Betten. Danke Christa, ohne Dich wäre unser Aufenthalt nie so erfolg- und facettenreich geworden. Eins steht fest: Die Jungs von WIR-IN-NEPAL kommen wieder !!!
Hillary`s letzter Tag im Phantasialand
Ihr kennt das Procedere, 5:00 Uhr aufstehen, am Flughafen anstellen…. und dann endlich einsteigen.
Wie man sieht, hat jeder Passagier seinen eigenen Fensterplatz.
Bei dezenter Bewölkung sind wir trotzdem abgeflogen…
…und haben hauptsächlich Wolken gesehen…
…schon nach 10 Minuten erklärte die Stewardess, daß lediglich die Spitze des Everest zu sehen sei… stimmte…
…und so ging`s direkt wieder in Richtung Kathmandu Airport. Jetzt wissen wir auch, daß der erste Mountainflight des Tages als “Testflug” gilt, ob man was sehen kann, oder nicht…
…egal, wir sind über Naldum und die schönen grünen “Hügel” hinweggeflogen. Kathmandu sieht von oben genauso aus wie von unten.
Also wieder raus aus dem Flieger…
…und ab ins Buddha-Büro. Hier haben wir den Flug gecanceled, und unser Geld zurückbekommen (man zahlt ja dafür, das Himalaya zu sehen, und nicht nur Wolken..)
Zu Hause in Anam Nagar. Dies ist übrigens der Eingang zum Singh Durbar (Löwenpalast, aus dem Jahre 1901), Regierungssitz und Verwaltungszentrum. Wir wohnen direkt an der Rückseite der Mauer, die das Areal umschließt (streng bewacht von der Army).
Auf unserem anschließendem Spaziergang zum Post-Office kamen wir an diesem “Kali Snakes”-Tempel vorbei, der hauptsächlich von Armen frequentiert wird.
Hier seht ihr nepalische Briefkästen…
…mit dem dazugehörigen General Post Office
Links stellt man sich an, um Briefmarken zu kaufen (Postkarte nach Deutschland = 15 Rupee), rechts werden diese dann abgestempelt.
An Hillary`s letztem Tag wollten wir uns noch was Besonderes geben, und sind zur Dragonworld in direkter Nachbarschaft zu unserer Straße gegangen.
… Ringewerfen (mit Spezial-Preisen)…
…kennt ihr “die wilde Maus” ?! Ist gar nichts hiergegen…
…genau wie die mit Dieselmotor und Treibriemen betriebene Schiffschaukel…
Eine echte schmalspur Dampflock für die Eisenbahnfans.
…die 2 mal die Runde durch den ca. 15m langen Parcours fuhr (mit unterschiedlicher Beleuchtung).
So schnell sind 2 Wochen vorbei…
…und Hillary musste zum Flughafen…
Wir haben beim Gepäcktragen geholfen… gut für`s Mana…
Oh oh… Hillary`s Fotofilme werden schon wieder geröngt… (die gehen davon kaputt!!)
Vor dem Einchecken muß man in Nepal 15 US-$ Steuern zahlen (egal, ob man das schon beim Buchen getan hat, oder nicht). Zitat des Beamten am Schalter: “you pay, or you stay”…
Tschüss Hillary, komm gut in Gelsenkirchen an, und Grüß uns die Gemeinde…
An Hillary: Abendrot am Nagarkot.. ;) An den Rest: Abendrot in Anam Nagar bis morgen…
Mountain Flight Beta-Version 2.0
5:55 Uhr, Buddha Air Check-In… heute ging unser Ausweichflug über das Himalaya.
Das Thema des Tages: “positiv denken”, denn es hatte die ganze Nacht durchgeregnet, und man sah immernoch dicke Regenwolken.
Zum Wachwerden spendierte Uwe erstmal Kaffee…
…während Hillary noch Schlaf nachholen mußte.
Nach einer Stunde Warten war es klar: Mountain Flight is canceled… , denn bei schlechtem Wetter heben die “see the Himalaya”-Flüge gar nicht erst ab, weil man ja nichts sieht.
Uwe ist dann mit ins Buddha-Air-Büro gegangen, und hat einen neuen Termin klargemacht. Das chaotisch bürokratische Treiben in Nepal kann uns inzwischen nicht mehr schocken.
…und ab ins Internetcafe (das zu dieser Zeit sehr leer war, deshalb Rekordconnect: 5,8 KB !!! WOW!). Mittlerweile bekommen wir unseren allmorgendlichen frischgepressten Saft vom Händler nebenan ins Cafe geliefert. Heute: Apfel, Limone, Banane… mjam..)
Nach einem Nickerchen, die Jungs haben sich vor 4 nicht gerührt, ging es auf den “Markt”. Heute war in Sachen “Zwiebeln” Schmalhans angesagt. Wir erwischten die letzten.
Hier sind wir beim Einkauf für das Apfelmuhs.
Schon hatten wir einmal mehr Navins’ Küche belagert. Zur Feier des Tages (Hillary fliegt heim) gab es, wie Matthes meinte, Reiberdatschi. Noch jetzt ärgern wir uns tierisch, daß wir den “Vorrat” vom Essen bei KP im Taxi vergessen hatten… und wir wollten Mira und Priya doch davon kosten lassen…. also nochmal…
…doch vor dem Spaß, hier der “kuhlinarische Genuß”, hat Kali den Schweiß gesetzt.
Hillary hat in der Zwischenzeit die Familie für`s Album abgelichtet.
Die verschiedenen Posen erforderten schon einiges Geschick.
Mira und Priya ließen es sich nicht nehmen auch eine Art nepalische “Weihnachtssuppe” zu kochen.
…und Hillary durfte den “Selbstgebrannten” kosten. Mutig stürzte er sich in das Abenteuer….
Elderly Care und Kirtipur
Beim Friseur an unserer Straße kann man sich auch rasieren lassen, mit anschließender Massage. Das stärkte für unser Treffen im Altenheim am Pashupatinath.
Dort angekommen wurde uns mitgeteilt, dass die für heute geplanten Check-Up’s nicht stattfinden könnten, da die einzige Krankenschwester erkrankt sei. Nachdem Uwe einmal mehr die von Touristen gespendeten Medikamente zugeordnet hatte, führte uns der Einrichtungsleiter durch alle Räumlichkeiten. Hierbei konnten wir Tips hinsichtlich der Beobachtung, Pflege und Behandlung unterschiedlichster Krankheiten austauschen.
Rund um die Tempelanlage im Innenhof hängen die Bewohner ihre Wäsche zum Trocknen auf.
Hier seht ihr die Sanitäranlagen im Garten des Altenheims.
Die 205 Bewohner haben keine Familie, keinen Besitz und kein Eigenheim. 50 von ihnen sind schwerkrank. Besonders um diese kümmern sich die Schwestern des Mutter-Theresa-Ordens. Jeden Samstag kommt ein Arzt vom Teaching-Hospital zur medizinischen Betreuung aller Bewohner.
Die Heimbeiratsvorsitzende mit ihrem “Bodyguard” (so wurde uns berichtet)
Die BewohnerInnen freuen sich über jeden Besuch, so haben wir in kürzester Zeit 205mal Namaste zur Begrüßung und Verabschiedung gesagt…
Dieser Herr wird “Snowleopard” genannt, denn er war Sherpa im Mount-Everest-Gebiet. Er spricht Englisch, und lebt jetzt hier, weil er beim letzten Trip zum Mount-Everest vom selbigen heruntergefallen ist (mit fatalen Folgen für seine Knie und Sprunggelenke).
Zum Abschied konnten wir den Unterricht angehender nepalischer Schwestern beobachten.
Dieser wurde von einer aufällig agierenden Frau unterbrochen…
…auch uns hat sie angesprochen, und stellte sich als Reinkarnation einer der 33 Millionen Hindugötter vor. Die umstehenden Nepali haben ihren Auftritt lediglich belächelt.
Stärkung gab es im Nanglo-Restaurant an der Kingsroad. Hier gibt es sehr gutes Essen zu fairen Preisen, und selbst der alte König hat sich den Koch ab und zu “ausgeliehen”.
Vor dem Nanglo hat Uwe seine Schuhe putzen lassen, denn man konnten ihnen die Naldum-Regen-Matsch-Wanderung deutlich ansehen. Jetzt waren sie wieder blitzeblank…
Auf nach Kirtipur. Hier steht u.a. eine buddhistische Tempelanlage mit Stupa, die Chituvihar aus dem Jahre 1514.
Im Inneren des Haupttempels bestaunten wir die üppig geschmückten Buddhabildnisse…
…und lernten dabei weiter Nepali.
Zur Zeit befindet sich auf dem Gelände ein moblier Operationssaal für Eingriffe am Ohr.
Das Nebengebäude, ebenfalls ein Tempel, dient als Aufwachraum und Diagnosezentrum.
Hier ist es schön grün, und man vermißt förmlich die Händler und Guides und ihr ständiges “50 Rupee, ok?”…
In Kirtipur steht auch ein Tempel für Bhairava den Schrecklichen, der Bagh Bhairava Tempel. Auf dem Weg dorthin trafen wir diese Frau, die unter lautem Schimpfen ihren sichtlich betrunken Ehemann nach Hause zerrte.
Über eine lange Treppe erreichten wir die Altstadt, in der keine Autos fahren dürfen (bzw. können).
Wir genossen die smogfreie Idylle mit Sicht auf die Hügel.
An jeder Straßenkreuzung sieht man große…
Dies ist der ehemalige Palast, in dem vor ca. 300 Jahren ein Malla-König vorübergehend gewohnt hat. Die Holzfenster hat er persönlich bestellt und installieren lassen.
Hurra, wir haben den Bagh Bhairava Tempel auf Anhieb gefunden, vor dessen Eingang die “Dorfältesten” bei einem Pläuschchen zusammensitzen.
Dieser Tempel wir von Hindus und Buddhisten gleichermaßen verehrt. Wie ihr inzwischen vielleicht wißt, können Hindu-Götter verschiedene Formen annehmen. Dies ist der einzige Tempel im Kathmandutal, der dem Schutzgott Bhaivara in Tigergestalt (Bagh) geweiht ist. Der Legende nach habe ein Tiger die Stadt bedroht, woraufhin der König diesen als Reinkarnation Bhairava`s gedeutet habe, und ihm zu Ehren den Tempel errichtete, um die Stadt zu retten (scheint geklappt zu haben).
Am Tempeldach sind Schwerter, Dolche und andere Waffen angebracht. Diese sollen von den erfolglosen Verteidigern der Stadt gegen die Gurkha-Truppen stammen. Die Gurkhas haben nach ihrem Sieg allen Männer (ab 12 Jahren) die Nase abgeschnitten, deswegen nennt man die Stadt auch Naskakirtipur (Stadt der Nasenlosen).
Hier seht ihr die Darstellung der Dharati Mata (Mutter Erde). Das Thema der Reliefplatte lautet: “Große Mutter gebiert ihr Kind”, was die Entstehung der Götter Vishnu, Shiva und Brahma aus der Erde symbolisieren soll.
Das Alter der kleinen Schreine, die um den großen Tempel liegen, geht bis ins 5.Jhd. zurück.
Vom Tempelgelände kann man auf die einzige Universität Nepals, die Tribhuvan-University für Ingenieurwissenschaften und Medizin, herunterblicken. Der Jahresbeitrag beträgt übrigens ca. 1.000 US-$….
Schulschluß… plötzlich liefen wieder zig uniformierte Kinder um uns herum.
Mountain Flight 1.0 Beta-Version
Morgenstund hat Gold im Mund: Kathmandu Domestic Airport 5:00am.
Wir sind heute extra mal früh aufgestanden, um uns ein unvergleichbares Erlebnis zu gönnen: Mountainflight in den Himalaya. Aber erstmal hieß es wieder warten…
So sieht ein nepalischer Check-In aus.
5.00 Uhr am Airport Die Strapazen der letzten Tage sind uns noch deutlich anzusehen.
Endlich ging es Richtung Flugzeug.
Und danach wieder zurück. Airport closed - auf Befehl der Army. Ein Helicopter blockierte die Landebahn.
Dafür gab es einen Tee oder Kaffee für lau…
…und für Hillary ein Nickerchen.
Wieder in Anam Nagar (unserem Stadtteil) angekommen kam uns ein “Propaganda-Tuk-Tuk” entgegen. Bald sind nämlich auch in Nepal Wahlen.
Nachdem wir den ganzen Vormittag geschlafen, und gegen Nachmittag Homepage-Updates getätigt hatten, mussten wir uns am Abend erstmal in der Bakery stärken.
Und danach die Vorräte auffüllen.
In unserem Supermarkt direkt um die Ecke…
…freut man sich seit nunmehr 5 Wochen jeden Abend über unseren Besuch..