Tag Fotos
Der Höllenschlund
Heute wollten wir uns (angeregt durch die von Hillary mitgebrachten John Sinclair Hörspiele) gruseln. So sind wir nach Dakshinkali, einer Opferstelle der Göttin Kali, gefahren.
Auf dem Weg vor der Stätte gab es (wie immer) jede Menge Merchandising.
Ohne die mittlerweile obligatorische Kuhrtaxe bezahlen zu müssen, konnten wir die Treppen heruntersteigen.
Auf den Götterbildern hält Kali in jedem ihrer 8 Arme eine tödliche Waffe, und will mit Blutopfern sanftmütig gestimmt werden.
Samstags und dienstags strömen hunderte gläubiger Familien hierher, um Tiere zu opfern.
Die Göttin Kali erscheint in vier Gestalten, und dieser Platz ist der Kali des Südens geweit. Unsere Schamanin von gestern hatte übrigens auch diese Form angenommen.
Eine seltsame Atmosphäre herrschte hier… feiernde, fröhliche Menschen veranstalten ein Massaker.
Es wurden fast ausschließlich Ziegen geopfert.
Der Körper wird sofort entfernt, während Kopf und Blut das Hauptopfer darstellen.
Früher wurden hier noch Menschen geopfert.
Die Familien treffen sich anschließend zum “Barbeque”.
Es gab auch was Vegetarisches, Yak-Käse.
Beruhigt durch die wunderschöne Landschaft…
…machten wir uns auf zum nahegelgenen Mata-Tempel.
Diese kleine Tempelanlage durften wir nur barfuß betreten (Schuhbewachungsparkplatz: 5 Rupee).
Mennfield wurde übrigens des Tempels verwiesen, weil er fotografieren wollte. Tja, try and error.
Egal… vom Tempel aus konnten wir schon Pharping sehen, unser nächstes Ziel.
Kuhte Besserung an Kalle Lillge, Gewinner bei Such den Mennfield, der sich unglücklich den Ellenbogen gebrochen hat… wir fühlen mit Dir…
Hiermit wollen wir uns nochmals bei unserem geduldigen Taxifahrer von Dakshinkali bedanken, …
…der uns als Erstes an diesem buddhistischen Kloster abgesetzt hat.
Es handelt sich um ein nicht öffentliches Gelände. In diesen Bauten leben die tibetischen Mönche.
Außerdem konnten wir hier unserer Kuhlturaufgabe Stupa nachgehen.
Die riesige Gebetsmühle dreht sich immer, Tag und Nacht.
In Pharping wollten wir uns aber eigendlich das Tor zur Dämonenwelt ansehen, also wieder rein ins Taxi.
Auf der Straße sind wir mehrmals angehalten, um zu fotografieren.
In Pharping steht das Wasserbecken der Heiligen Quelle, …
…in dem jede Menge heilige Forellen herumschwimmen…
…geht man die Treppen der Anlage herauf, soll man den Eingang zum Reich der Dämonen erreichen.
Klugerweise wurde der Eingang mit einem kleinen Kloster zugebaut. Das sollte halten… ;-)
Auf der Weiterfahrt gab es wie immer unglaubliche Landscapes…..
…und die legendäre Choba-Schlucht (Dank an den Taxifahrer für seine Geduld!!!)…
…die der Bodhisattva Manjusri der Legende nach mit seinem Flammenschwert geschlagen hat.
Dadurch wurde das Kathmandu-Tal vor ca. 200.000 Jahren entflutet. Vorher war dies sozusagen der Ozean des Lebens. Ein riesiger See…
Diese Kiddis wollten unbedingt GREETINGS nach Deutschland senden!!!
Alternative Heilmethoden
Freitag der 13.
Zur Feier des Tages: Tongba (vergorene Hirse) Dazu später mehr…
Navin hat uns den ganzen Tag begleitet, und zu Beginn der Tour in KPs’ Büro zu einer Tasse Tee empfangen (natürlich im Schalke-Outfit!)…
…dazu wollte Uwe erstmal den Chefsessel übernehmen.
Danach sind wir mit Olli, Anja, Claudia, Barbara und unserem Führer Navin losgezogen…
…um einen tibetischen Naturheilkundler aufzusuchen.
Dort hieß es erstmal warten. Mediziner sind halt sehr beschäftigt…
…doch dann hatten wir die Möglichkeit, in einem kurzen Vortrag viele Informationen über seine Methoden zu erhalten.
Hier der Medizinvorrat der Praxis, welcher ausschließlich pflanzliche Substanzen beinhaltet. Diese ist für die Patienten nicht kostenfrei.
Wieder auf der Strasse sehen wir dieses Haus, welches wohl bald einstürzen wird (mit den liebevoll verzierten Holzfenstern).
Es ging nun zum staatlichen “Ayurveda-Hospital”. In der Klinik werden hauptsächlich internistische Erkrankungen, die mittels Pulsfühlen, Zungeninspektion und einem Gespräch diagnostiziert werden, behandelt.
Am Eingang wird von den Angehörigen der “Inpatient-Fee” (50 RS) bezahlt. Die weitere Behandlung ist kostenfrei.
Auf dem Klinikgelände wurde auch Mehl gemahlen.
Dieser Herr muss sich das nötige Kleingeld für seine Schmerzmedikation erst erbetteln.
Lifestyle: Schon von klein an lernen die Menschen hier, aus einer Flasche zu trinken, ohne sie mit den Lippen zu berühren.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Treffpunkt…
…vorbei an einem Kali-Tempel. Die Göttin Kali sollten wir am späteren Nachmittag noch persönlich treffen…..
Nach dem Hospital, in dem wir nicht viel über die Behandlungsmethodik erfahren konnten, wollten wir den privat praktizierenden Ayurveda-Arzt Dr. Mana besuchen. Er kann eine Hepatitis in 10 Tagen “wegzaubern”, und ist daher sehr berühmt. Seine Praxis liegt allerdings etwas versteckt in den Kleinstraßen neben dem Bir-Hospital.
Dank Navin haben wir den Eingang sofort gefunden.
Der charismatische Dr. Mana führte uns ca. 1 Stunde in die jahrtausendealte indische Heilkunst ein. Die Praxis besteht an diesem Ort seit über 700 Jahren.
Auch hier bestehen die Medikamente ausschließlich aus pflanzlichen Substanzen.
Letzte Station machten wir bei einer Schamanin, die sich durch Meditation in Trance versetzt, und als Medium der Göttin Kali (in vier verschiedenen Formen) Menschen “heilt”.
Dies tut sie vor allem mittels göttlicher Macht, die ihr die Kontrolle über die Planeten, und deren Einflüsse auf die Menschen, verschafft.
Uwe hat sich nach der beeindruckenden “Verwandlung” erstmal wegen seines Hustens behandeln lassen…
…Hillary wegen seines gebrochenen Handgelenks…
…und Jörch wegen Schlafstörungen.
Matthes hat sich ein sicheres und friedvolles Leben “bestellt”.
Danach kamen die Dorfbewohner zur “Sprechstunde”.
Zurück zur vergorenen Hirse: diese wird in kleine Eimer gefüllt….
…und mit heißem Wasser übergossen. Das Ganze darf nicht durchgerührt werden, schmeckt wie Glühwein ohne Gewürze, und wird durch einen manipulierten (zugetackert) Strohhalm getrunken… Dieses traditionelle Getränk aus den Bergen entwickelt einen zunehmenden (weinähnlichen) Alkoholgehalt, und macht ganz schön träääge…;-)
Da Olli und Anja morgen nach Tibet aufbrechen, gab es dieses sitt-in in KP`s Haus, zu dem auch die in Nepal sehr beliebten MoMos gereicht wurden. Es handelt sich hierbei um maultaschenähnliche, gefüllte Teigware, die entweder gekocht oder fritiert serviert wird. Momo-Restaurants findet man so häufig, wie bei uns Pommesbuden.
Panorama des Stupa von Swayambhunath
Swayambhunath
(in das Bild klicken)
Stupa von Swayambhunath
Heute ging es weiter in Sachen Kuhltur, auf unserem Programm stand die große Stupa von Swayambhunath. Man erreicht diese mächtige Skulptur und Tempelanlage über den uralten Pilgerweg, in Form eines 231 stufigen Treppenaufstieg, der dem schwierigen Pfad der Erleuchtung nachempfunden ist.
Diese Treppe mussten wir erstmal finden. Aber entlang einer Gebetsmauer (entgegen dem Uhrzeigersinn… oh oh..) …
…ging es erstmal bergab, was uns wunderte… wir wollten doch die nächste Stufe erreichen. Buddhisten sollten übrigens den Tempelberg vor dem Aufstieg dreimal mit ihrer eigenen Körperlänge abmessen… Das hatten wir allerdings von unserer Programmliste gestrichen..
Je näher man an den Stupa kommt, desto mehr buddhistische Statuen, …
Hier gibt`s auch Affen. Nein, nicht uns, sondern ähnlich wie am Pashupatinath, nur mehr.
Auf diesem Weg sind schon die Gläubigen vor tausend Jahren zum Heiligtum gewandert.
Paarweise aufgestellt säumen Elefanten, Löwen, Garudas, Pfauen und Pferde, allesamt Reittiere der Buddhas, die Treppe.
Der Weg nach Swayambhunath ist beschwerlich, wie der Weg ins Nirvana, und die letzten Stufen sind die steilsten.
Oben angekommen erreichten wir den Donnerkeil des Königs Pratapa Malla (zwischen den Löwen), der von den Gläubigen nach ihrer Ankunft vereehrt wird (z.B. küssen, berühren).
Dieser Stupa, so heißt es in der Legende, sei über dem Licht des Lebens errichtet worden. Die Geschichte aus der Zeit, als das Kathmandutal noch ein See war (vor 200.000 Jahren), …
…beschreibt eine Stelle, an der eine Lotusblume auf dem See erstrahlte.
Der Name Swayambhunath bedeutet “das Selbsterstandende”, und erinnert an die Entstehungslegende der blauen Lotusblüte, welche sich als blaues Licht manifestierte, und als Absolutes des buddhistischen Weltgesetzes in den Mauern der Skulpur bewahrt wird. (Zur Erinnerung: Stupa sind keine Gebäude, in die man hinein gehen kann, ansonsten hätten wir für euch das Licht fotografiert.)
Hier seht ihr den Eingang zum neuen buddhistischen Kloster…
…an dem uns ein goldener Buddha begrüßte…
In einer anderen Ecke des Geländes sehen wir den ersten schwarzen Buddha.
[ König Pratapa Malla`s Turm
Hariti-Tempel, mit altem buddhistischen Kloster im Hintergrund
Für jede Himmelsrichtung gibt es einen kleinen, goldgerahmten Buddhaschrein.
Zufall ?! Wir treffen einen einheimischen Schalke-Fan, der erst vor drei Wochen (Saisoneröffnung Schalke-Wolfsburg) die Arena besucht hat. Von ihm sollen wir “Grüße an die Schalker-Fangemeinde” ausrichten.
Das Roof-Top-Restaurant war weder Roof, noch Top, dafür aber teuer (An Elke Donath: Hier macht jemand Profit aus der Monopolstellung).
…schauten wir noch einmal auf das Tal herab…
…und machten uns dann an den Abstieg…
…verfolgt von vielen fliegenden Händlern…
Dieser Herr meißelte Zeichen und Geschichten in Schieferplatten…
…während die Frauen uns Schmuck verkaufen wollten.
Unten angekommen. Übrigens, vom Aussichtspunkt dieser, von der UNESCO zum Weltkuhlturerbe (wie die Zeche Zollverein in Essen) erklärten, Anlage haben wir unser erstes Panoramabild in Nepal geschossen.