Tag Tagebuch

24. August 2002

Heute ging es nach Bhaktapur. Zuerst das übliche Ritual, diesmal mit Verzögerung. In den umliegenden Internetcafes hieß es: “Geht nicht!” Also starteten wir zum Stammcafe in der Kings-Road. Danach meldete sich allerdings erst einmal der Regen zurück, welcher aber nach ca. 1 Stunde wieder nachließ, so daß wir uns auf den Weg machen konnten. Bhaktapur liegt ca. 14 km von Kathmandu entfernt, ist die dritte der Königsstädte, und gilt als die besterhaltenste. Am Eingang wunderten wir uns darüber, daß wir 10 US-Dollar “Kurtaxe” bezahlen sollten. Kurz danach wußten wir auch warum, denn die Investition hat sich im Preis - Leistungsverhältnis bezahlt gemacht. Wenn Kathmandu ein Museum ist, ist Bhaktapur der Louvre, und wert, erhalten zu bleiben. Die Newaristadt ist in ihren alten Strukturen unverändert geblieben. Wir hatten nach dem Rundgang, und der kurzen Expedition ins Umland, ziemlich qualmende Socken. Leider schienen wir zu schlapp auszusehen, so daß unsere Verhandlungsposition bei den Taxifahrern als eher schlecht einzuschätzen war. Nach einigen weiteren Kilometern zu Fuß waren wir froh, den Lift mit dem Bus erledigen zu können. Hier erwies sich Jörch als unglaublicher Preistreiber (der Fahrer sagte fifteen und Jörch gab fifty Rupies…. Thank You, MacFly..).



25. August 2002

Hallo liebe Gemeinde. Mittlerweile sind wir schon knapp eine Woche unterwegs, haben uns “eingelebt” und die erste Neugierde bezüglich Sightseeing vorläufig befriedigt. Somit starteten wir heute, mit einer Burger-Reiszeit, offiziell unsere Aktivitäten bezüglich Pflege. Christa Drigalla, Managerin des Interplast SKM-Hospital in Sankhu, wartete auf uns. Via Telefon hatten wir den ungefähren Kurs für die Taxifahrt erfahren, und, daß die Straße durch einen Erdrutsch blockiert sei. Es sei aber kein Problem, über die Stelle (zu Fuß) hinwegzusteigen. ….doch Mennfield ist versackt… seht selbst nach… Im SKM angekommen sahen wir ein Krankenhaus, daß eher nicht dem nepalischen Standart entspricht. Christa berichtete über Schwierigkeiten, die durch die baldige Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Traktes behoben werden sollen. Im kurzen Verlauf unseres Aufenthalts lernten wir auch die “deutsche Belegschaft”, Insa, Simone, Kerstin und Andreas kennen. Am Freitag werden wir wieder nach Sankhu zurückkommen, um einen ganzen Tag im SKM zu verbringen. Vielleicht klappt`s ja dann auch mit dem Krankenwageneinsatz.



26. August 2002

N’abend allerseits Heute sollte es ja in Sachen Pflege weitergehen. Ehrlich gesagt ging es etwas schleppend los, denn heute erwiesen sich auch die Telefone als derart schwergängig wie der Verkehr. Wir wollten am Vormittag den Kontakt zum Principle of the Shusma Koirala Memorial Nursing College herstellen. Leider sagte auf der anderen Seite nur eine freundliche Frauenstimme:“sorry sir, the line is busy”. Also haben wir alles verschoben, Christa kontaktiert, und nach mehreren Telefonaten stand der Kontakt zum SKMNC. Morgen müssen wir früh aufstehen. Danach nahm Uwe eine Auszeit, er hatte sich wohl erkältet, und hat den Nachmittag lieber verschlafen. Jörch und Matthes waren noch Klamotten kaufen und haben sich in Pashupatinath in Sachen Hinduismus, ins besondere in Form des “Beerdigungsrituals”, weitergebildet. Um 20:00 Uhr gab es das gewohnt leckere Dinner bei Navin`s Familie, die uns bat, doch der Großmutter noch einmal die Bilder des Festes zu zeigen. Etwas später als sonst begannen wir heute diesen Eintrag zu erstellen, wir hoffen nicht zu spät. Das Morgengrauen naht. Bis Morgen in alter Frische.



27. August 2002

Tschulligung! Aber jemand hat doch heute gemerkt, daß die Seite später als sonst zu haben war. Wir hatten vor unserem Termin mit dem Netz einen im SKMH. Dort wollten wir den Staffmanager des SKMNC treffen. Bei Christa angekommen erfuhren wir, daß dieser kurzfristig abgesagt hatte. Nach kurzer Beratung entschlossen wir uns, schon mit den geplanten Interviews zu beginnen. Insgesamt brachten wir es heute auf vier Gespräche. In den Pausen hatten wir Zeit Thomas, den Physiotherapeuten, bei der Arbeit zu beobachten. Auch Andreas trafen wir wieder, in Arbeitskleidung. Etwas abseits stand schon vorbereitet einer seiner nächsten Patienten. Christa erwies sich mal wieder als menschlicher Verbindungspunkt, und verschaffte uns Adressen und Telefonnummern von anderen Krankenhäusern und Colleges. Danke! Nun erwartete uns der für heute geplante Hausputz. Das war nötig. Zu allem Überfluss liefen jetzt bei uns allen die Nasen. Diesmal nicht spooky, sondern beim Bearbeiten der Seite eher ärgerlich, ein weiterer Stromausfall. Morgen wollen wir AUSSCHLAFEN!!! Also Kuhte Nacht…..



28. August 2002

Guten Morgen! Eigentlich wollten wir heute ja ausschlafen, allerdings wurde dieser Wunschtraum schon recht früh von Uwe durch Tütenrascheln und Kofferklappern zu nichte gemacht. So what! Er wollte halt die von Christa vermittelten Pflegekontakte nutzen. Die ersten genauen Termine diesbezüglich stehen nun. Daher ergab sich für Jörg und Matthes die Möglichkeit nach Patan zu fahren, um die beeindruckende Kuhltur einmal mehr zu geniessen. Dort hat heute ein Konzert stattgefunden. Und wieder ein grandioses Gesamtbild… Morgen soll’s dann zum Siddhi-Memorial-Hospital nach Bhaktapur gehen…. bis dahin…