Mannasik-Hospital und Hillary`s erster Tag
Hillary darf bei diesem Verkehr gern vorn im Taxi sitzen. Wir starteten den dritten Versuch ein psychiatrisches
Krankenhaus zu besichtigen. Auf zum Mannasik-Hospital in Patan.
Diesmal gab es keine Bombendrohung, und wir erreichten das Krankenhausgelände.
Als erstes stolperten wir ahnungslos in die Ambulanz. Die Ambulanz wird von Pflegekräften geführt.
Dies scheint die Depotambulanz zu sein.
Hier trafen wir auch jemanden der Englisch sprach, und uns zum ärztlichen Leiter der Klinik begleitete.
Dr. Nirakar Man Shrestha zeigte sich nach der Vorlage von Uwes' Studentenausweis
erfreut über unser Interesse, und gab bereitwillig Auskunft über die psychiatrische Versorgung in
Nepal. Immerhin ist er einer der 24!!!! in Nepal praktizierenden Psychiater. Die Anzahl an ausgebildeten
psychiatrischen Pflegekräften unterschreitet diese Zahl noch bei Weitem. Übrigens: dies ist das
einzige psychiatrische Krankenhaus Nepals.
In diesem, vor allem für Uwe, interessanten Gespräch erfuhren wir, daß eine psychische
Erkrankung in der
nepalischen Gesellschaft als Makel ( Strafe eines Gottes ) gilt, und nach Möglichkeit verheimlicht wird.
Auch im psychiatrischen Krankenhaus übernehmen die Angehörigen die Pflege und Versorgung der Patienten.
Sehr interessant war, daß es in diesem Akutkrankenhaus keine geschlossene Abteilung gibt. Auch
im Falle eines erregten und aggressiven Patienten haben die Angehörigen für die Sicherheit und Versorgung (24h, mind. 1 zu 1 Betreuung)
ihrer erkrankten Familienmitglieder zu sorgen.
Der Neubau dieses staatlichen Krankenhauses beherbergt 30 Betten, und soll im Zuge weiterer Erweiterungen auf
eine Kapazität von 100 Betten ausgebaut werden. In dieser Einrichtung finden auch alle in Nepal
stattfindenden
Fort- und Weiterbildungen zum Thema Psychiatrie statt. Die Behandlung ist, bis auf die Zahlung einer
Kaution (200 Rs),
damit Patienten, die von den Angehörigen im Stich gelassen wurden, nach Hause gebracht werden können, kostenfrei.
Die Patienten werden in der Regel nicht länger als 17 Tage mit Medikamenten (auf westlichem Standard) behandelt.
Eine Gesprächstherapie findet bei nepalischen Patienten keine Akzeptanz. Fotos von den drei bisher genutzten
Stationen konnten wir nicht machen. Die Zustände auf den Stationen werden wir genauer in der
elektronischen Fassung unseres Berichts darstellen.
...und dann erstmal ab Richtung "New Road"...
Nach einem kleinen Snack in der "Bakery" (mittlerweile bekommen wir immer lecker Nüsse)...
Wir haben uns an der Tourist-Control vorbeigemogelt, und brauchten so auch keine Kuhrtaxe bezahlen...
gewußt wie....
Für den richtigen Kuhlturschock sind wir über Thamel zurück gelaufen.
In den engen Gassen ist einiges los, und man sieht sehr viele kleine religiöse Bauten, ...
...und Stoffhändler. Wir haben uns mit Tüchern eingedeckt, wie sie auf unseren Schlafstätten
liegen.
Zum Tagesabschluß gab es noch einen Spaziergang am grünen Flußufer hinter
Navin`s Haus. In diesem Fluß, der in den Bagmati-River mündet, bestattete Navin auch den
Geist seines Vaters (ihr erinnert euch ?!)
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